Kunstgenuss Kurz vor der Premiere der "Lustigen Witwe" starten die Theaterfreunde ihre Los-Tombola. Sie soll 10 000 Euro bringen.
Von Thomas Dietz, MZ 12.10.2011
Regensburg. An diesem Samstag geht's los: Um 19 Uhr - eine halbe Stunde vor der großen Operetten-Premiere "Die lustige Witwe" - fällt der Startschuss für die Tombola "Aktion U.T. (also: Unser Theater), Stiftungsgründung". 2000 Lose wurden amtlich genehmigt aufgelegt. Jedes 4. Los gewinnt. Jedes Los kostet 5 Euro. Jedes Los kann zwei Mal gewinnen. Es gibt jede Menge Sofortgewinne. Und sehr schöne Hauptgewinne.
Bekanntlich wollen ja die fleißigen Theaterfreunde Regensburg e.V. eine Stiftung gründen. Über die Aktion "1000 Stiftungsgründer gesucht" hat die MZ mehrfach berichtet. Um das Gründungskapital zu erreichen, braucht man 1000 Theaterliebhaber, von denen jeder mit 50 Euro zum Stiftungsgründer werden kann. Der aktuelle Spendenstand beträgt 36.500 Euro. Die Lose sollen 10.000 Euro bringen. Sobald das Gründungskapital von 50.000 erreicht ist, wir die Stiftung gegründet. Das Ziel rückt also näher.
Losverkauf vor der Vorstellung
Jeden Abend ab 19 Uhr wird jeweils einer der Theaterfreunde, die Damen Michalke, Schafberger oder Sauer, die Herren Brammer, Stöhr, von Seiche oder Wydra, vor der Vorstellung Lose verkaufen. Sie achten darauf, dass vom Los ein Coupon abgetrennt und in die neu geschaffene Box geworfen wird, wo der Abschnitt seiner zweiten Gewinnchance harrt. Eine Eintrittskarte benötigt man zum Loskauf nicht.
Unter den 500 Sofortgewinnen sind z.B. Führungen durch das Theater, Teilnahmen an einer Generalprobe, Konzertkarten, Theater-CDs, Bücher von Eva Demski, Silbermedaillen oder auch ein elegantes Damen-Notizbuch. Die Hauptgewinne sind ein Premieren-Abo für zwei Personen, ein Winterbild in Öl des Regensburger Malers Werner Steib oder vier Karten in der I. Kategorie für den Künstlerball am 18. Februar 2012 im Kolpinghaus, die im freien Verkauf je 130 Euro kosten.
Bis zum feierlichen Schöpfungsakt
Jedermann und Jedefrau können natürlich auch zwei Lose kaufen. Oder mehrere und sie verschenken. Oder gerne auch einen kompletten Adventskalender damit bestücken. Die Fantasie kennt keine Grenzen, wie das beim Theater eben so ist. In der Silvesternacht wird Daniela Siebert, die neue Leiterin der Abteilung Marketing, in die Rolle der Glücksfee schlüpfen und die Hauptgewinne ziehen. Am 4. April 2012 soll dann im Rahmen eines Festkonzerts im Velodrom feierlich der Schöpfungsakt für die Stiftung vollzogen werden.
Viele Theater verfügen schon längst über eine Stiftung, die das Haus nach Kräften unterstützen kann. Dahinter steckt folgender Gedanke: Das Theater Regensburg ist eine "Anstalt des öffentlichen Rechts" (AdöR). Wenn nun jemand beispielsweise wünscht, dem Theater etwas zu vererben, muss die Anstalt die geerbte Summe ganz normal als Einnahme verbuchen. Darauf kann sich die öffentliche Subvention um genau diesen Betrag vermindern. Eine Vorschrift, die möglichen Erblassern nicht gefällt: Die wollen ja dem Theater sichtbar etwas künstlerisch Gutes tun und nicht der Buchhaltung aufhelfen. "Mit einer Stiftung könnte man dem Theater sogar Immobilien, Gemälde oder Brillanten vererben", erklärt Uschi Michalke, die Vorsitzende der Theaterfreunde. "Eine Dame der ersten Regensburger Gesellschaft hat uns diese Absicht schon signalisiert."
Von Gerhard Heldt, MZ
Regensburg. Im Dollingersaal musizierten Südtiroler Bläser aus der Partnerstadt Brixen und deren Umgebung unter der Leitung von Christian Graf, dazu wurde in der Pause Südtiroler Wein edler Provenienz kredenzt. Uschi Michalke, Vorsitzende der Theaterfreunde, überreichte nach der Begrüßung der Ehrengäste die Ehrenpreise der Theaterfreunde: Einer ging an Raphaela Herzog, die neben ihrer Aufgabe, Vermietungen und Gastspiele zu organisieren, auch die Organisation des Theaterballs übernimmt, der andere an Chordirektor Christoph Heil als Dank für die Organisation und musikalische Einstudierung der Benefizkonzerte der Theaterfreunde.
Heinz Müller, lange Jahre Schauspieler am Theater Regensburg und seit der Übernahme des Turmtheaters durch Martin Hofer dort dessen engster Mitarbeiter, ließ das Weinland Südtirol in Texten von Robert Walser und Guy de Maupassant fassbar werden. Seine Lesungen lebten aus dem Geist des Weines, bzw. des Schnapses und auch des Whiskys: Stets war der übermäßige Genuss berauschender Getränke Anlass für verwinkelte Komplikationen, die sich am Ende aber dank der Einsicht der die Vorfälle untersuchenden Richter/Bürgermeister in Wohlgefallen auflösten.
Im Mittelpunkt aber stand die erweiterte "Stubnmusi" der 14 Brixener Musiker, die mit Verve und Schmiss hauptsächlich Geradtaktiges vortrugen: Märsche und Polkas, letztere in normalem wie schnellem Tempo. Sie hatten sich gut auf die raumakustischen Gegebenheiten des Dollingersaals eingestellt; zu erleben war ein kompaktes, aber nie überlautes Klangbild, bestens austariert zwischen den drei Klarinetten und der nur scheinbaren Übermacht des Blechs, dort wiederum in schöner Balance zwischen den fünf stimmführenden Trompeten und der tieferen Begleitung von Horn, Posaune, zwei Flügelhörnern und Tuba, rhythmisch präzise unterfüttert vom unauffälligen Schlagzeug. Erst nach der "Nationalhymne" "Südtirol, mein Heimatland" wurden die Musiker in die Spätsommernacht entlassen.
Foto von links: Raphaela Herzog und Christoph Heil vom Theater Regensburg erhielten von der Vorsitzenden Uschi Michalke den Ehrenpreis der Theaterfreunde überreicht.
Rundschau vom 03.03.2011 - J. Hanekker
Die Theaterfreunde bescherten mit ihrem Ball den Gästen ein elegant-amüsantes Erlebnis. Viel Auswahl haben die Freunde gepflegter Festivitäten in Regensburg lange nicht und so war der Ball schnell ausverkauft. Gelegenheit das neue Abendkleid am Arm des elegant gewandeten Begleiters ins Kolpinghaus zu führen.
Den künstlerischen Teil bestritten Sängerinnen und Sänger, nachdem die Frontfrau der Theaterfreunde, Ursula Michalke die Gäste begrüßt und das Mikrofon an Dramaturgin Christina Schmidt weitergereicht hatte. Sie führte durchs Programm und präsentierte die Künstler, die sich ohne Gage die Ehre gaben: Katharina Leitgeb, Kurt Schober und Thomas Diestler weilten mal wieder hier; es sangen Cameron Becker,Stefanie Jonas-Rocco, Theresa Grabner und Ruben Gerson. Tosenden Applaus gab’s für Randy Diamond, die Ballettratten der Ballett-Tanz-Akademie von Sebastiano Bonivento, die kleinen Balletteusen vom Tanzclub Blau-Gold sowie das Corps de ballet vom Theater. Perfekte Klavierbegleitung von Arne Wilimczik.
KULTUR Mit heimischen Künstlern und Gastauftritten aus Nürnberg und Zürich feierten die Theaterfreunde eine kurzweilige Ballnacht im Kolpingsaal.
von Angelika Endres, MZ 28.02.2011
REGENSBURG. Der Anlass war war sowohl für die anwesenden Künstler als auch die Gäste etwas Besonderes: Zum alljährlichen Künstlerball kamen Theaterfreunde und -interessierte sowie zahlreiche Künstler am Freitagabend im Kolpingsaal zusammen – allein die Garderobe und das Programm verrieten den festlichen Charakter der Ballnacht. Schatzmeister Wolfgang von Seiche sprach von einer „fruchtbaren Zusammenarbeit“ mit dem Theater Regensburg.
Als „theaterverrücktes Kind“ bezeichnete sich Uschi Michalke, Präsidentin des etwa 400 Mitglieder zählenden Vereins. Sie freute sich über den großen Anklang des Künstlerballs, der mit 520 Gästen gut besucht und schon seit Ende letzten Jahres ausverkauft war. Auch Intendant Ernö Weil zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und freute sich besonders über den freundschaftlichen Kontakt zu den Künstlern. Auswärtige Künstler, die sich dem Regensburger Theater verbunden fühlen, waren zu Gast. Der mittlerweile am Staatstheater in Nürnberg tätige Kurt Schober eröffnete den Ball mit der gesanglichen Darbietung des „Barbier von Sevilla“. Auch ein Gruß aus Zürich erreichte den Kolpingsaal mit einer Ballettaufführung. Aus dem Liederreichtum ihrer Heimat sang Theresa Grabner ein selbst zusammengestelltes Wiener-Leider-Medley.
In den 90er-Jahren veranstalteten die Theaterfreunde den Ball erstmals. Zunächst feierten sie nach dem Wiener- Opernball-Modell im Neuhaussaal, bevor sie nach einer Pause den Künstlerball im Kolpingsaal ins Leben riefen. Neben der Gelegenheit, künstlerische Kostproben zu hören und zusehen, sowie Theaterinteressierte zu treffen, wird bei dem Ball viel getanzt.
Herzlichen Dank an:
I. Block: Kurt Schober Stefanie Jonas-Rocco Cameron Becker Ruben Gerson |
Barbier von Sevilla Largo al factotum La Fiancée d’Abydos „O Nuit, qui me couvre“ Liebestrank Nemorino “Quanto è bella” Liebestrank Dulcamara „Udite!“ |
II. Block: Thomas Diestler Katharina Leitgeb, Kurt Schober Katharina Leitgeb Katharina Leitgeb, Kurt Schober, Thomas Diestler |
Thomas Diestler Uhrenduett Csardás Rosalinde Feuerstrom der Reben |
III. Block: Theresa Grabner Cameron Becker Ruben Gerson |
J. Strauß - Frühlingsstimmenwalzer Bajazzo - Lied des Beppo Show Boat Ol’ Man River |
IV. Block: Theresa Grabner Kurt Schober |
Wiener Lieder Medley Ich laß mir meinen Körper schwarz bepinseln Der Onkel Doktor hat gesagt, ich darf nicht küssen In der Bar zum Krokodil |
IV. Block: Randy Diamond |
High Society True love Jekyll and Hyde Dies ist die Stunde Rocky Horror Show Sweet Transvestite |