Von Claudia Böckel, MZ 18.11.14
Regensburg. Intendant Jens Neundorff von Enzberg, Schirmherr der Jubiläumsgala zum 25-jährigen Bestehen der Theaterfreunde Regensburg, fragt die Vorsitzende des Vereins, wie viel Geld die Theaterfreunde in den 25 Jahren aufgetrieben hätten. Uschi Michalke sagt: eine Million Mark. "Du rechnest noch in Mark, Uschi?" fragt er ungläubig, rechnet dann schnell um. "Also, 500 000 Euro, wie viel war das noch mal in Ostmark?" Unterhaltsam war er also, dieser Abend. Ein bunter Reigen aus gegenwärtigen, zukünftigen und vergangenen Produktionen zog vorüber, eine Assemblage von Highlights. Mozarts Figaro-Ouvertüre eröffnete die Veranstaltung, das Philharmonische Orchester Regensburg spielte gut gelaunt und strahlend unter Leitung von Tom Woods.
Mitreißender Vogelhändler
Aus dem Vogelhändler von Carl Zeller - Premiere ist am 6. Dezember - sang Cameron Becker "Grüß Euch Gott, alle miteinander", zusammen mit Michaela Schneider das Duett "Schenkt man sich Rosen in Tirol", bestens disponiert beide, mitreißend begleitet vom Orchester (Vogelstimmen!), unterstützt vom klanggewaltigen Chor auf der Galerie. Seymur Karimov war Figaro, mit ungeheuerer stimmlicher Präsenz. Weiter ging es mit dem Vulkan-Quartett und einem Tango von Carlos Gardel und "Marina". Instrumentales Temperament stand hier dem etwas zurückhaltend singenden Arpad Vulkan gegenüber.
Ein wenig Botho Strauß spielten Doris Dubiel und Michael Heuberger: "Der Hochzeitsabend" ohne Gäste, in trauter Zweisamkeit, die Stühlchen verbunden mit einer Girlande, sonst einige Zwistigkeiten austragend. Robert Herrmanns sagte "Ja, Schatz", der Opernchor sang ganz zigeunermäßig aus Verdis Trovatore. Tschaikowskis zauberhafte Briefszene der Tatjana aus Eugen Onegin mit Michaela Schneider war schön gesungen, fiel aber so isoliert ein wenig aus dem Rahmen, hatte nicht den gleichen Esprit wie die anderen Szenen.
Betörende Klarheit.
Nach der Pause stand die Pianistin Satomi Nishi im Mittelpunkt. Studienleiterin am Theater ist sie sonst, hier war sie Solistin in Beethovens c-Moll-Klavierkonzert, akkurat und immer präsent. Am besten ausgearbeitet schienen die Kadenzen. Das Largo fiel ein wenig auseinander, das Rondo könnte frecher daherkommen, aber da bestach sie durch Klanggirlanden von betörender Klarheit.
Ein abwechslungsreiches Programm aus allen Sparten, gut gelaunte Festredner und eine Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, die im Sinne von "Schenkt man sich Rosen nicht allein/ man gibt sich selber mit auch drein" gleich im Anschluss Mitglied der Theaterfreunde wurde.
Von Marianne Sperb, MZ am 12.11.14
Regensburg. Theaterfans schätzen Uschi Michalke als resolutes Kampfpaket, das unbeirrbar und beharrlich wie eine Cruise Missile seine Ziele ansteuert. Aktuell im Fokus: Die Theaterstiftung, das noch zarte Kind aus der langjährigen vitalen Partnerschaft von Theater und Theaterfreunden, soll kräftig wachsen. Wer Michalke kennt, hat keinen Zweifel: Die Stiftung wird sich prachtvoll entwickeln.
Viele Menschen der Region sind dem Regensburger Theater zugetan, viele kennen die Theaterfreunde - aber viele werfen den vor 25 Jahren gegründeten Verein in einen Topf mit der erst vor zwei Jahren beurkundeten Stiftung "Unser Theater". Der Verein hat im Lauf der Zeit viele schöne, nützliche, aber anderweitig nicht finanzierbare Dinge ermöglicht, von der Übertitelungsanlage bis zu Stühlen oder den 1000 mal 50 Euro stiftungsgebundenes Startkapital, das die Freunde sammelten. Die Stiftung soll künftig Ähnliches leisten, aus eigenem Saft, also mit dem Ertrag aus dem Stiftungsvermögen, unabhängig vom ehrenamtlichen Personal und auf lange, lange Sicht.
Im Moment wirft die Stiftung, 2012 mit 50 000 Euro Grundstock gegründet, noch kaum einen Euro ab, der bitter niedrigen Zinsen wegen. Uschi Michalke, die auch im Vorstand des Stiftungsrats sitzt, baut deshalb auf Zustifter - und Erblasser. Fünf Gönner haben bereits bekundet, die Stiftung in ihrem Testament zu bedenken. "Wir nehmen alles", sagt Michalke aufmunternd-augenzwinkernd. "Vom Brillantring bis zur Eigentumswohnung."
Mehr als neun Millionen Euro Basisförderung gibt die Stadt im Jahr ans Theater, mehr als 200 Stiftungen gibt es in der Oberpfalz. Intendant Jens Neundorff von Enzberg ist klar, dass die Konkurrenz um Zustifter groß ist und dass sein hochsubventioniertes Haus den Bedarf an zusätzlichem Geld erst mal plausibel machen muss. Neundorff verdeutlicht: 90 Prozent des Theater-Etats zehren die Personalkosten auf. Anschaffungen wie ein guter Flügel, der aktuell dringend gebraucht wird, sind ohne Geldspritzen von Gönnern nicht drin.
Eine glanzvolle Gala spült jetzt frisches Geld in die Stiftungskasse. Im Neuhaussaal feiern Theaterfreunde und Theater ihre "Silberhochzeit", wie Michalke sagt. Im Vorfeld resümiert sie mit Neundorff über 25 Jahre verlässlicher Partnerschaft. Heute stehe das Theater, mit Blick auf die Abo-Zahlen, besser da denn je, betont Neundorff. Exakt 5635 Abonnenten sind aktuell gelistet, so viele wie noch nie. "Völlig atypisch", sagt der Intendant, "in einer Zeit, in der überall in Deutschland die Abo-Zahlen einbrechen." Das liege auch an Regensburgs Publikum, das neugierig sei und bereit, auch Ungewohntes anzusehen.
Die Künstler des Theaters werden bei der Gala im Neuhaussaal Danke sagen: mit einem Best of aus Musik und Schauspiel, und mit Satomi Nishi als Solistin bei Beethovens Klavierkonzert Nr. 3. Der Erlös fließt an die Stiftung. "Eigentlich sollten wir jedes Jahr eine Gala veranstalten", sinniert Michalke und schaut Neundorff an. So, wie die Dinge stehen, wird dem Intendanten keine Chance für etwas anderes als ein Ja bleiben.
So., 16. November, 19.30 Uhr, Neuhaussaal, www.theaterregensburg.de
Tanz und Musik versüßten Jubiläum der Theaterfreunde
Von Tino Lex, MZ 13.10.2014
REGENSBURG. In diesem Jahr feiern die Theaterfreunde Regensburg ihren 25. Geburtstag. Nicht allein, sondern eingebunden und zusammen mit dem Ensemble des Theaters Regensburg im Rahmenprogramm stand der Künstlerball am Samstagabend im Kolpinghausganz im Zeichen dieses Jubiläums.
Die 350 Ballgäste tanzten beschwingt bis morgens um zwei Uhr. Eine gelungene Ballnacht und eine schöne Feier am 25. Geburtstag der Theaterfreunde und 201. Geburtstag von Maestro Giuseppe Verdi für alle, insbesondere auch für das Organisationsteam unter der Leitung der Vorsitzenden Uschi Michalke.
Wie es bei einer guten Freundschaft und Partnerschaft eine Selbstverständlichkeit ist, feierte das Ensemble des Theaters Regensburg mit. Die Schauspieldirektorin Stefanie Junge, die Leiterin des Jungen Theaters, Eva Veiders, Tanzdirektor Yuki Mori mit seinem Tanzensemble, das Musiktheaterensemble mit Kapellmeister Gyuri Mézáros, Aurora Perry und Julia Zhukovska Fischer machten den Theaterfreundenihre Aufwartung. Ebenso kamen viele befreundete Künstler aus 25 Jahren Theaterfreunde, wie die ehemalige Intendantin Marietheres List, Sopranistinnen Katharina Leitgeb und Stefanie Jonas Rocco und die Countertenöre Thomas Diestler und Jude Perry. So schließt sich der Kreis des Gebens und Nehmens – ganz im Sinne des satzungsgemäßen Ziels, das Theater Regensburg selbstlos zu fördern und künstlerische Entwicklung zu unterstützen.
"Wir wollen den Künstlern eher etwas geben, denn nehmen", erklärte Uschi Michalke. Dennoch: Was die Künstlerinnen und Künstler zurückgaben, war einzigartig. Eine Künstlerin ragte mit Stimmkultur, Präsenz und schauspielerischer Fähigkeit heraus: Julia Zhukovska-Fischer. Die Ukrainerin wählte von Verdi die Arie der Gilda aus "Rigoletto" - an diese höchstanspruchsvolle Arie trauen sich wenige. Doch Julia Zhukovska-Fischer meisterte die Aufgabe mit Bravour, traf punktgenau die Töne und verdiente sich den tosenden Applaus." Die Darbietungen von Tanz und Gesang unserer Künstler waren wieder Spitzenklasse! Der Künstlerball der Theaterfreunde ist ein gesellschaftlicher Höhepunkt der Ballsaison in Regensburg – grandios, pfiffig, mit Flair, aber nicht abgehoben, sondern familiär und immer gut für einen Plausch mit unseren Künstlern und den Ballgästen", sagte Michalke. Den Gästen gefiel es: "Es herrscht eine gute Stimmung, die Darbietungen und Einlagen sind höchst ansprechend, ein wunderbarer Abend", zeigte
sich Joachim Schneider bezaubert und verschwand gleich wieder auf der Tanzfläche. Er hatte doppelten Grund zu feiern: Denn sein Sohn Christopher befand sich mit seiner Partnerin Mirjam Richter unter den acht Debütanten-Paaren des Abends. Tanzlehrerin Irene Unglaub hatte die jungen Tänzerinnen und Tänzer mit einer Fächer-Polonäse, der Polka-Mazurka und dem Wiener Walzer bestens vorbereitet. Als es dann hieß: "Alles Walzer" war der Tanzabend eröffnet. Für die Musik des Künstlerballs sorgten "be friends", die Nachfolgeband der legendären "Lazy Bones". Keinesfalls aber waren auf der Tanzfläche müde oder faule Knochen unterwegs: Bis morgens um zwei Uhr wurde ausgelassen getanzt.
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von Flora Jädicke, MZ, 25.08.2014
Regensburg.
Ursula Michalke sitzt im Café Goldenes Kreuz. Schwarzer Hosenanzug mit Goldknöpfen und aufgenähtem Wappen, Perlenkette. Bei Theaterbesuchen trägt die Vorsitzende des Vereins der Freunde des Theaters das schmeichelnde Schmuckstück gerne dreireihig. Im Berufsleben leitet sie das Bürgerbüro Stadtmitte. In ihrer Freizeit liebt sie das große Theater.
Heute hat sie Geburtstag. Aber es geht nicht um sie, wie sie gerne betont, sondern um den Verein. Die Theaterfreunde werden in diesem Jahr 25 Jahre alt und das soll gebührend gefeiert werden, mit einem Festkonzert im November. "Wir sind die größte Kultur-Lobby der Stadt", sagt Michalke selbstbewusst. Zwischen 450 und 500 Mitglieder engagieren sich für das Theater Regensburg. Ideell, meist aber mit Geld. Gut eine halbe Million Euro haben die Theaterfreunde in den vergangenen Jahren locker gemacht und damit neben einer Übertitelungsanlage auch die Bestuhlung in den Häusern am Bismarckplatz und am Haidplatz ermöglicht. Beim aktuellen Projekt steht das künftige Junge Theater im Fokus. Eine mobile Tribüne soll das Haus der Musik bekommen und auch Stühle werden gestiftet.
Herzliche und innige Beziehung
Wie in allen vorangegangenen Aktionen werden auch hier die Namen der Stifter verewigt. "Ohne Theaterfreunde müssten die Besucher in den Theatern stehen oder sich selbst einen Stuhl mitbringen oder sich auf einem mitgebrachten Sitzkissen bequem machen", sagt Michalke mit Pathos und beugt sich ihrem Gesprächspartner weit entgegen. Dass die finanzielle Situation des Theaters nicht ganz so dramatisch ist,, wie sie die engagierte Vorsitzende der Theaterfreunde darstellt, räumt sie dann doch ein. Ja damals, 1994, sei es der Mangel gewesen, der die Theaterfreunde für das neu sanierte Haus am Bismarckplatz auf den Plan rief. Heute sehe das Baubudget nicht so mager aus und die Aktion "Unser Theater" sei ein bewährtes und kaum zu unterschätzendes Marketing- und Förderinstrument. "Aus der Notwendigkeit ist eine Möglichkeit geworden, seine Verbundenheit und Liebe zum Theater auszudrücken", sagt sie. "Und die Regensburger können sich daran beteiligen." Zum eigenen Jubiläum will der Verein dem Theater 25 ooo Euro schenken. 21 500 sind eingegangen. Der Ball im Oktober soll den Rest der Summe einbringen.
Der Kulturförderverein will seinem Schützling aber nicht nur finanziell unter die Arme greifen. Michalke betont die "herzliche und innige Beziehung zu den Künstlern" über drei Intendanzen hinweg. Dass Künstler nach einer Matinee vom Verein zum Essen eingeladen würden, das gebe es bei Theaterfreunden im restlichen Deutschland nicht. Dafür sei der Regensburger Verein der Theaterfreunde von der Schweiz bis hin an die Ostsee bekannt. Die Bälle der Freunde des Theaters sollen die Freundschaft aufrechterhalten, wie auch das persönliche Engagement der Mitglieder. Mal stellt der Verein ein zinsloses Darlehen für Künstler zur Verfügung. Ein anderes Mal gibt er Unterkunft bei einem Gastengagement. Und auch in praktischen Alltagsdingen kommt Unterstützung von den Theaterfreunden mit einem Deutsch-Sprachkurs für internationale Künstler. "Auch wenn die Künstler wieder gehen, sie tragen ein Stück Regensburg in ihren Herzen" glaubt Michalke und zählt die Namen derer auf, die noch heute zu den Bällen und Konzerten kommen. Mirabella Hagen (Bayreuth), Kurt Schober (Staatstheater Nürnberg), Sally du Randt (Augsburg) oder Omar Andrés Jara (Barcelona). Katharina E. Leitgeb hat sich für den Ball am 10. Oktober angekündigt.
Fördern statt Fordern
"Das Freunde im Vereinsnamen nehmen wir ernst", sagt die Theaterfreundin. Auf Michalkes Smartphone gehen jetzt Glückwünsche aus Barcelona ein. "Sehen sie", sagt sie, "es ist eine herzliche Beziehung." Michalke selbst sieht sich als Botschafterin für das Theater in ganz Europa. Der Verein hat den Wahlspruch "musis faventibus", der Kunst zugetan, gewählt. In diesem Sinne verstehe er sich als Förderverein, nicht als Forderverein, sagt sie. Gleichzeitig seien aber die Mitglieder gefordert, auch weiterhin für ein anspruchsvolles Niveau zu sorgen. Das wachsende Kulturangebot der Stadt Regensburg habe auch viele "populistische Tendenzen". "Qualität statt Oberflächlichkeit ist zu unterstützen", sagt Michalke. Und dafür ermutigt sie die Mitglieder auch mal, mit den Füßen abzustimmen, mit "Leserbriefen und Anschreiben an die Intendanz". "Wenn es Kritik am Theater gibt", sagt sie, "dann hagelt es dort nicht nur Abokündigungen, sondern auch Vereinsaustritte bei den Freunden des Theaters. Die gute Beziehungen zur jeweiligen Intendanz sei daher entscheidend, betont Michalke.
www.theaterfreunde-regensburg.de
Mittwoch, 5. Februar 2014 - Donaupost
Regensburg (thom)
Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten ...": Auktionator Frerk Brockmeyer, im Hauptberuf Schauspieler am Theater Regensburg, erteilte einer überglücklichen Kundin den Zuschlag für einen Ring samt dazu passendem Anhänger. Die beiden Schmuckstücke zierte je ein von Diamanten eingefasster Lavendelamethyst. Zusammen brachten die Preziosen zehn Karat auf die Waage. Die neue Besitzerin zahlte dafür 110 Euro. Unmöglich?
Nicht für die Besucher einer Benefiz-Revue, die von den Theaterfreunden. im Dollingersaal veranstaltet worden war. Vorsitzende Ursula Michalke hatte als Motto Marylin Monroes Credo "Diamonds are a girl's best friend" gewählt. Damit konnte sie rund 70 Interessenten für eine Versteigerung gewinnen, bei der 15 Schmuck-Kombinationen zu äußerst moderaten Preisen den Besitzer wechselten. Ein großherziger, aber bescheidener Spender hatte den Deal für eine gute Sache ermöglicht. Er selbst wollte namentlich nicht erwähnt werden. Und so flossen inklusive Eintritt 1500 Euro in die Aktion"U. T. – Ein Platz für ein Kind". Zu jedem der schönen Stücke wusste Brockmeyer eine humorvolle Geschichte. Die originellste rankte sich um einen Ring im Stil Coco Chanels. Die berühmte Modeschöpferin des letzten Jahrhunderts habe einst einen Ausflug mit der Donaufähre von Kleinprüfening nach Regensburg unternommen. Dabei sei sie vom Lichtspiel der Sonne auf den Wellen so beeindruckt gewesen, dass sie diesen Glanz in einem Fingerreif mit Limonencitrin und Diamanten verewigen ließ. Cocos Kreation ging für eine zweistellige Summe weg. Zusätzlichen Glamour verliehen die "Assistentinnen" des Auktionators, die Theater-Künstlerinnen Vera Semieniuk und Josephine Raschke, dem Abend mit fetzigen Show-Einlagen.
Für ihr ehrgeiziges Vorhaben, dem Jungen Theater in seinen neuen Räumen im Haus der Musik eine mobile Tribüne zu schenken, benötigen die Theaterfreunde e.V. 25000 Euro. 18000 hatten sie bereits zu Beginn der Show gesammelt. "Die 1500 aus der Auktion machen die Anschaffung ein Stück bezahlbarer" freute sich Uschi Michalke danach. Und wer nicht weiß, wie so eine Tribüne funktioniert: Dank ihrer Mobilität kann der Zuschauerbereich nach den Erfordernissen der Aufführung sowie der Zahl und dem Alter der Zuschauer individuell aufgebaut und verändert werden. Theater rückt damit ab vom nur visuellen Konsum und wird zum aktiven Erleben.
Die Aktion "Ein Platz für ein Kind" soll die Bestuhlung im neuen Kinder- und Jugendtheater im künftigen "Haus der Musik" sichern. Gegen eine Spende von 100 Euro kann man einem jungen Menschen (bitte Namen angeben) einen Sitzplatz widmen. Mehr unter www.theaterfreunde-regensburg.de
Regensburg, von Flora Jädicke, MZ
Die "mobile Tribühne" für das neue Jugendtheater im künftigen Vier-Sparten-Haus rückt um 1500 Euro näher. Am Freitag versteigerten die Theaterfreunde Schmuck eines Sponsors, der ungenannt bleiben möchte. "Wir können den Gästen der Auktion 15 hochkarätige Schmuckensembles anbieten", freute sich die Vorsitzende der Theaterfreunde, Ursula Michalke. 500 Euro waren bereits aus den Eintrittsgeldern zur Auktion im Dollingersaal eingegangen. Den Rest ersteigerten Einzelne im Rahmen einer kurzen Revue. Denn der Schmuck wurde zwar gespendet, aber das Geld eintreiben mussten die Theaterleute selbst. Das taten sie freilich gerne und mit viel Humor und Fantasie. Ferk Brockmeyer, Schauspieler am Theater Regensburg, gab den Auktionator. Zu jedem Stück wusste er eine Geschichte zu erzählen – und sei sie auch noch so abstrus. Bei den rund 70 Interessierten sorgten sie für viel Amüsement. Seine "Assistentinnen" Vera Semieniuk und Josephine Raschke, beide am Theater tätig, verliehen dieser Auktion mit ihren Show-Einlagen den nötigen Glamour. "Big Spender" und "Diamonds are girls best friends" sollten die Euro locker machen. Zu glauben, dass das Geld für die Bestuhlung des Theaters deshalb lockerer saß, wäre falsch.
Zwar kamen alle Stücke – bis auf eines – unter den Hammer. Das Höchstgebot für ein Objektwar aber lediglich 110 Euro. Laut Michalke lag der Wert der Schmuckstückedeutlich darüber. Die Vorsitzende des Vereins bedankte sich dennoch herzlich.
25 000 Euro werden gebraucht für die mobile Triühne. 18 000 waren es zu Beginn der Show. "Die 1500 Euro aus der Auktion machen die Tribühne ein Stück bezahlter", sagte Michalke.
Auch die Schauspieler bekommen ein Namensschild auf einem Platz. Schließlich haben sie auf ihre Gage verzichtet. Wer das Theater unterstützen will, kann dies zum Beispiel im Rahmen einer Mitgliedschaft im Verein der Theaterfreunde tun. Jeder ist willkommen.
BÜHNE Die Theaterfreunde versteigerten Schmuck für 1500 Euro. Der Betrag soll für das neue Jugendtheater verwendet werden.
GUT ZU WISSEN
--> Seit 1994 fördern die Theaterfreunde das Regensburger Theater am Bismarckplatz finanziell und ideell.
--> Bereits 1989 wurde die "Gesellschaft der Freunde der Städtischen Bühnen Regensburg e.V." ins Leben gerufen. Mit Hilfe der Aktion U.T. - Unser Theater konnten z.B. alle 138 Stühle im Haidplatztheater saniert werden.
--> Die Neuauflage der Aktion U.T. steht unter dem Motto "Ein Platz für ein Kind" und soll die Bestuhlung den neuen Kinder- und Jugendtheaters im künftigen "Haus der Musik" ermöglichen.
--> Gegen eine Spende von 100 Euro kann man einen Sitzplatz einem Kind widmen. Bitte den Namen des Kindes bei der Spende angeben!
--> Spendenkonto Aktion U. T.:
Kontonummer 199990 · Volksbank Regensburg
IBAN: DE92 7509 0000 0000 1999 90 · BIC: GENODEF1R01
--> Kennwort: Ein Platz für ein Kind
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